Diese Seite gibt euch Überblick zu der Tätigkeit, dem Aufgabenbereich, und den Angeboten der Gefängnis-AG. Im weiteren sind verschiedene Aspekte des Gefängnissupports jeweils in die Zeitabschnitte “Vorbereitung”, “Begleitung” und “Nachbereitung” unterteilt, um zu verstehen welche unterschiedlichen Aufgaben zu unterschiedlichen Zeiten anfallen.
Die Aspekte, die näher beleuchtet werden sind:
Aufbau der Gefängnis-AG & den individuellen Betreuungen;
die Begleitung der Menschen;
beteiligte AGs und ihre Rollen;
Kommunikation und Informationsflüsse;
Für die konkrete Betreuung erarbeitet die Gefängnis AG gerade Checklisten für die betroffenen Personen und die Betreuungspersonen, damit besonders in der Vorbereitung nichts Wichtiges vergessen wird.
Kontakt Gefängnis AG: [email protected] (bitte an Gefängnis AG adressieren)
Hinweis: Wir wollen keinen Menschen in der Repression alleine lassen. Es braucht die aktive Beteiligung des Umfelds (etwa seiner Bewegung und darüber hinaus), um das zu gewährleisten. Denke immer daran, dass du schlussendlich trotzdem alleine in Haft bist und dass du für dich selbst die Verantwortung trägst. Bereite dich also gut vor und finde Stärke und Ressourcen in dir selbst, um Gefängnis gut zu überstehen.
In diesem Beispiel gibt es gerade 3 Menschen der Bewegung “Letzte Generation”, die ins Gefängnis gehen und deshalb 3 Betreuungsgruppen. Jede betroffene Person baut ihre eigene Betreuungsgruppe auf.
Gruppen zur Betreuung der individuellen betroffenen Personen (betroffene Person = Knasti/Häftling/Gefangene*r);
Emo-Support Person (die der*dem Betroffenen zugeteilt ist);
Personen aus dem persönlichen Umfeld des*r Betroffenen (vielleicht auch Widerstandsgruppe/Bezugsgruppe/etc.);
Anwält*in des*r Betroffenen;
Betroffene Person schlägt Menschen vor, spricht mit Menschen und fragt, ob sie sich Betreuung vorstellen können -> Betroffene bauen Betreuungsgruppe selbst auf!
(in Ausnahmefällen unterstützt Gefängnis AG hierbei);
Es kann passieren, dass Betreuungspersonen ausfallen/Betreuungspersonen brauchen unterschiedlich viel Unterstützung;
Einzelne aus der Gefängnis AG fühlen sich zuständig im Notfall einzuspringen und Ersatz zu besorgen
Supervision durch die Gefängnis AG im Austauschraum und individuell;
Betreuungsgruppe kümmert sich nicht nur um den*die Gefangene*n, sondern auch Vernetzung, Öffentlichkeitsarbeit, Briefkampagnen, Infotische, etc.;
Direkt mit Ansprechpersonen aus der Letzten Generation im Kontakt (z.B. Außenkommunikation).
Jede*r Betroffene (Knasti) wählt eine Betreuungsperson aus.
z.B. persönlicher Kontakt/Angehörige/Bekannte/Freund*in, die*der diese Aufgabe gerne übernehmen will -> wird von der Gefängnis AG trainiert und in Absprachen und Informationsflüsse eingebunden.
Die Betreuungsperson kann aus der Gefängnis AG kommen.
Nur im Notfall! (Wenn es z.B. sehr schnell gehen muss)
Die Gefängnis AG besteht immer als Auffang-Struktur für ausfallende Betreuungspersonen. Es ist also wichtig, dass hier Kapazitäten frei bleiben.
Daten sammeln:
Gefängnis AG sammelt Daten zur JVA:
Informationen zusammensuchen, um konkrete Vorbereitung zu erleichtern (z.B. was muss ich zu Beginn organisieren, um telefonieren zu dürfen, etc.);
Mit Betroffener*m absprechen wo sie*er gemeldet ist und gemeinsam die jeweilige JVA anschauen -> überlegen, ob Ummeldung gut wäre (Möglichkeit so eine andere JVA zu wählen);
Betreuungsperson trägt persönliche Daten, Notfallkontakte, besondere Bedürfnisse etc. der betroffenen Person ein (im Legal Tool);
So können bei Ausfall der Betreuungsperson notfalls andere Personen übernehmen.
Konkrete Vorbereitung:
Betreuungsperson, Gefängnis AG (vllt. + Anwält*in) und betroffene Person machen gemeinsam eine Liste, was alles zur Vorbereitung nötig ist (ggf. allgemeine Checkliste erweitern um persönliche Bedürfnisse/Umstände);
Kommunikationswege möglichst schnell zu Beginn der Zeit in der JVA organisieren -> Plan machen
Option offener Vollzug und Freigang klären (frühzeitig klären);
Ummelden zu anderer Haftanstalt organisieren -> in lokale Widerstandsgruppen fragen, nach Kontakten fragen;
Ggf. Vollmachten vergeben für Bankkonto, etc./Schlüssel zu Wohnung weitergeben, …
Weitere Punkte zur Checkliste werden noch erarbeitet -> Checklisten werden bereitgestellt sobald verfügbar
Betreuungsgruppe:
Betreuungsperson (zusammen mit betroffener Person) gründet eine Gruppe zur Betreuung der betroffenen Person während der Haftzeit
Ggf. in Einzelfällen Ansprechperson von Presse/Außenkommunikation
Ggf. Gefängnis AG, wenn Informationsfluss sonst zu schlecht ist
Angehörige und Unterstützer*innengruppe auch vorbereiten
Ggf. zu Trainings einladen
Austauschräume organisieren und Erwartungen aneinander klären
Prozess: Wie gehen wir in Notfällen vor? Welche Notfälle kann es geben?
Absprechen und Vorbereiten
Orga: Haftantritt
Gruppe, die mit zur JVA kommt? (Mahnwache/Kundgebung? Andere kreative Ideen, wie z.B. Nicht freiwillig gehen, sondern aus Blockade mitnehmen lassen (zusätzliche Belastung)?);etc.
Aufgabe der Betreuungsgruppe
Presse: Bei Lokalpresse anrufen und erzählen, dass man in den Knast geht, etc. - Presse AG stellt Ansprechperson/Mentor*in bereit.
Social Media: Statement aufnehmen, gute Fotos machen
Bei Geldstrafen:
Absprache zu Rauskaufen: Wann, wie, wie wird das kommuniziert, etc.
Schon einmal Ideen zur Abholung sammeln: Wie möchte die betroffene Person ggf. abgeholt werden?
Betreuungsperson hält per Telefon und Brief direkt Kontakt zur betroffenen Person (im Notfall über Anwält*in)
To-Dos, die aus dem Kontakt entstehen werden in die Betreuungsgruppe weitergegeben und dort verteilt, liegen aber zuerst immer in der Verantwortung der Betreuungsperson
Guthaben aufladen für Telefon; Päckchen packen und schicken; Buch/sonstige Gegenstände besorgen und versuchen reinzubringen; Etc.
Wissen hierzu (zur Beschaffung etc.) im Wiki notieren (Erfahrungssammlung).
Vermittlung von Seelsorge/Emo-Support, etc. soweit möglich (wenn von Außen), aber anstaltsinterne Seelsorger*innen/Psycholog*innen kann sich die betroffene Person von innen bestellen (Antrag).
Absprachen im Vorfeld zu einer Person, die vorstrecken kann (damit es schnell geht)
Dann Erstattung über Crowdfunding
Das Legal Team hat einen kleinen Notfall-Fund, wenn kein Mensch zum Vorstrecken gefunden werden konnte und es schnell gehen muss
Vorbereitung Haftende
Abholung organisieren
Bedürfnisse hierzu absprechen
Kleiner Rahmen (nur Freund*innen/Familie) oder größere Kundgebung etc.
Frühzeitig organisieren!
Auch: Wie stellst du dir die Tage danach vor?
Öffentlichkeitsarbeit
Angehörige mitbetreuen, wenn leistbar und sinnvoll
Manche Angehörige von Betroffene können in der Betreuung der Betroffenen Person unterstützen, manche Angehörige brauchen wiederum eher selbst eine Betreuung -> nicht vergessen
Kontakt zu Betreuungsperson herstellen (Vertrauensverhältnis schaffen)
In Betreuungsgruppe einbeziehen
Vorbesprechen welche Kommunikation über Anwält*in laufen kann/sollte und welche nicht
Seelsorger*in, etc.
Mögliche alternative Kommunikationswege über Vernetzung aufbauen
Betreuungsperson
Nummer freischalten als Kontakt (Nummer mit ins Gefängnis nehmen)
Notfallkontakt Mirko
Entweder über Betreuungsperson oder direkt Nummer mitnehmen
Adressen für Briefe mitnehmen
Die gleiche Adressliste (Kopie) nochmal von der Betreuungsperson in den Knast reinschicken lassen
Anfangskommunikation vorbereiten
Besonders das direkte Ankommen im Knast wird ohne Kommunikationsweg passieren
Kommunikation wird dann erst aufgebaut
Ggf. können Briefe zum Beispiel schon vor Haftantritt versandt werden, die dann kurz nach/direkt bei Haftantritt ankommen
Gefangene nimmt Postkarte mit (schon mit Briefmarke und Adresse) und sendet sie so bald wie möglich ab
Wenn nach 3 Tagen bei der Person draußen (adressiert) nichts angekommen ist wird Anwalt eingeschaltet
Dann ist der Kommunikationsweg wieder aufgebaut
In der Regel verändert die Anstalt ihren Umgang mit Post nicht während der Haft, wenn der Kontakt einmal läuft -> wichtig, dass das zu Beginn hergestellt wird